Dativ + Übung
Dativ – Wem oder Was?
Der Dativ ist einer der vier Fälle im Deutschen. Das Dativobjekt antwortet dabei auf die Frage „Wem?“ (bei Personen) und „Was?“ (bei Sachen) und wird in der Grammatik als indirektes Objekt bezeichnet. Steht ein Nomen im Dativ, müssen auch Artikel, Adjektive und Pronomen nach dem passenden Geschlecht und der passenden Anzahl dekliniert werden:
Dativ | |||
bestimmter Artikel | unbestimmter Artikel, kein | ohne Artikel | |
maskulin | dem guten Mann | einem / keinem guten Mann | gutem Mann |
feminin | der guten Frau | einer / keiner guten Frau | guter Frau |
neutral | dem guten Kind | einem / keinem guten Kind | gutem Kind |
Plural | den guten Freunden | keinen guten Freunden | guten Freunden |
Adjektive, die nach bestimmten und unbestimmten Artikeln vorkommen, bekommen im Dativ immer die Endung -en. Steht kein Artikel, sondern nur das Adjektiv dabei, so übernimmt dieses die Endung des Artikels.
Die männliche und die neutrale Form stimmen im Dativ überein. Im Dativ gibt es, bis auf die Pluralform, keine Endungen für Nomen. Steht das Nomen im Plural, so wird ein zusätzliches -n angehängt:

Ich bin von diesen Bildern begeistert.
Subjekt = Nominativ
Präposition von + Nomen im Dativ
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass wenn das Nomen im Nominativ Plural bereits auf -s oder -n endet, so bleibt es im Dativ Plural unverändert:
In der Zukunft werden die Straßen von E-Autos befahren.
Subjekt = Nominativ
Präposition von + Nomen im Dativ
Das Essen schmeckt den Damen gut.
Subjekt = Nominativ
schmecken + wem im Dativ
Personal- und Possessivpronomen im Dativ
Auch die Personal- und Possessivpronomen haben eine eigene Form im Dativ:

Possessivpronomen
Dativ | ||||
Personal-pronomen | Possessivpronomen | |||
maskulin | neutral | feminin | Plural | |
ich | meinem Freund | meinem Kind | meiner Freundin | meinen Freunden |
du | deinem Freund | deinem Kind | deiner Freundin | deinen Freunden |
er | seinem Freund | seinem Kind | seiner Freundin | seinen Freunden |
es | ||||
sie | ihrem Freund | ihrem Kind | ihrer Freundin | ihren Freunden |
wir | unserem Freund | unserem Kind | unserer Freundin | unseren Freunden |
ihr | eurem Freund | eurem Kind | eurer Freundin | euren Freunden |
sie | ihrem Freund | ihrem Kind | ihrer Freundin | ihren Freunden |
Sie | Ihrem Freund | Ihrem Kind | Ihrer Freundin | Ihren Freunden |
Die Oma bringt ihrer Enkelin einen Kuchen.
Subjekt = Nominativ
bringen → Wem? ihrer Enkelin (Dativ)
Das indirekte Objekt, in unserem Beispiel ihrer Enkelin, kann auch durch einen Personalpronomen ersetzt werden:
Die Oma bringt ihr einen Kuchen.
Subjekt = Nominativ
bringen → Wem? ihr (Dativ)

Die Verwendung des Dativs
Der Dativ wird nach bestimmten Verben und Präpositionen oder als indirektes Objekt im Satz verwendet. Wenn in einem Satz eine Dativ- und eine Akkusativ-Ergänzung vorhanden sind, dann steht die Person meistens im Dativ, während die Sache im Akkusativ steht:

Die Verben, die den Dativ verlangen, müssen auswendig gelernt werden. Einige davon sind: antworten, danken, gehören, gefallen, glauben, gratulieren, passen, schmecken, schreiben, vertrauen. Diese und weitere Verben sowie die dazu passenden Beispielen sind in diesem Blogbeitrag zu finden.
Präpositionen mit Dativ

Die Präpositionen, die immer den Dativ verlangen, sind:
- aus: Der Mann steigt aus dem Bus aus.
- bei: Sie wohnt noch bei ihren Eltern.
- mit: Wir haben mit unserem Lehrer gesprochen.
- nach: Nach der Arbeit gehe ich nach Hause.
- gegenüber: Gegenüber dem Bahnhof ist die Einkaufsstraße.
- seit: Seit letzter Woche fühlt er sich nicht gut.
- von: Was hast du von deiner Freundin zum Geburtstag bekommen?
- zu: Fahren wir schnell zum Supermarkt?
- ab: Ab nächstem Jahr wird die Firma nach Asien expandieren.
- außer: Außer ihm kann ich niemandem vertrauen.
- dank: Dank seinem Engagement konnten wir den Wettbewerb gewinnen.
- zufolge: Der Wettervorhersage zufolge wird es morgen schneien.
(Wird die Präposition “zufolge” nachgestellt, dann wird diese mit dem Dativ verwendet.)
- entgegen: Entgegen unseren Vermutungen gewann die Mannschaft das Spiel.
Einen ausführlichen Blogartikel zu den lokalen Präpositionen mit Akkusativ und Dativ findest du hier.